zuchtbericht 2018

Im Jahr 2018 hatte der VFZB e.V. zwei Stutbuchaufnahmen und einen Züchterworkshop ausgeschrieben. Das VFZB-Zuchtbuch konnte für die Mitglieder online gestellt werden, Satzung und Zuchtprogramme wurden zudem in Folge einer EU Verordnung vollständig neu gefasst und von den Mitgliedern beschlossen. VFZB/OMCB Zuchtrichter im VFZB waren national und international eingesetzt. Zwei VFZB Mitglieder starteten mit ihren Stuten auf dem Int. Berberpferdechampionat in Marokko und an der Universität Wien wurde die Verwandtschaftsstudie in Zusammenarbeit mit dem VFZB fortgeführt.

stutbuchbeurteilung

Zur Stutbuchbeurteilung wurden dem VFZB e.V. am 11.08.2018 in Langerwehe drei Berberstuten und am 01.09.2018 in Garbsen zwei Berberstuten und vier Araber-Berberstuten vorgestellt. Die fünf Berberstuten im Alter von drei (2), vier, sechs und sechzehn Jahren hatten eine mittlere Widerristhöhe von 150 cm (148-151.5), eine mittlere Körperlänge von 152,3 cm (147-156) und einen mittleren Röhrbeinumfang von 18,4 cm (17,5-19). Zwei Stuten wurden in Frankreich gezogen, drei Berberstuten stammten aus VFZB Zucht. Die mittlere Gesamtnote der insgesamt gut im Typ stehenden Berberstuten betrug 7,21 (6,53-7,63), angeführt von der 3jährigen F´ELLE DE BASSEFEUILLE (von ITARO DE L`ARBRE MORT aus der OPALINE DU PRÉ FLEURI), aus der Zucht von Sophie Depee, Frankreich und im Besitz von Anna Weiss. Die vier Araber-Berberstuten wurden der VFZB-Stutbuchkommission im Alter von fünf, sechs, acht und vierzehn Jahren vorgestellt. Drei Stuten stammten von VFZB-Züchtern, eine Stute aus französischer Zucht. Die mittlere Widerristhöhe der Stuten betrug 150,1 cm (148-155), die mittlere Körperlänge 153,8 cm (148-158.5) und der mittlere Röhrbeinumfang 18,4 (18-19,5). Die doch im Typ recht heterogenen Araber-Berberstuten erreichten eine mittlere Gesamtnote von 6,75 (6,50-7,05). Mit der Gesamtnote 7,05 setzte sich hier die 6jährige LAYSHA (von VFZB Elitehengst NAIM aus der GINA von WASIEM) aus der Zucht von Eckehard Pöppel und im Besitz von Eva Linke an die Spitze.

auszeichnung einer prämienstute

Die 9jährige Araber-Berberstute VESPA AU CRIN ARGENTÉ im Besitz von Anna Weiss konnte vom Land Rheinland-Pfalz zum 20. Juni 2018 für ihre hervorragende Eigenleistung mit dem Prädikat einer Staatsprämienstute (StPrSt) ausgezeichnet werden. Die Staatsprämienstute wurde von Valérie Lehmann (Frankreich) aus dem Berberhengst MOUFTI D´ARBRE MORT von OUAFI und der Araber-Berberstute LARKIA von PRECIEUX REAL gezogen. Im Jahr 2009 wurde VESPA auf dem VFZB- Berbertreffen in Lindlar mit der Gesamtnote 8.18 weit überdurchschnittlich Exterieur beurteilt, was in 2017 mit dem Gewinn des OMCB Europachampionats für Araber-Berberstuten zusätzliche internationale Bestätigung fand. 2016 bestand VESPA die VFZB-Stutenleistungsprüfung und im April 2018 führte StPrSt VESPA AU CRIN ARGENTÉ ihr erstes Fohlen bei Fuß, womit alle Anforderungen zur Prädikatsvergabe einer Staatsprämienstute durch das Land Rheinland-Pfalz erreicht wurden.

Züchterworkshop und Zuchtrichtereinsatz

Am 11./12.08.2018 führte der VFZB in Langerwehe im Rahmen der Stutbuchbeurteilung zugleich einen Workshop für Züchter und Zuchtrichter durch. In der gut besuchten Veranstaltung führten Diana Krischke in die Exterieurbeurteilung und Herbert Rövenich in die Hufpflege ein. Praktisch vorgestellt und diskutiert wurde zugleich die Erprobung einer kombinierten Leistungsprüfung aus Rittigkeits- und Gehorsamkeitsaufgaben. Die OMCB Zuchtrichterinnen, Dr. Ines von Butler-Wemken und Bärbel Heinrich waren auf einer Hengstkörung des Schweizer Berberzuchtverbandes am 30. September in Bern eingesetzt. Auf dem Internationalen Championat für Berberpferde, am 20. Oktober in EL JADIDA/ Marokko, war OMCB Zuchtrichterin Karin Schick für den VFZB Mitglied in der Internationale Richterkommission, Diana Krischke hospitierte in El Jadida als OMCB stagiaire.

Engagement auf dem Salon du Cheval in Marokko

Anja Lee und Dr. Angela Fösel stellten ihre Stuten CORANA EL MARSA und LAHAB AL AYUR auf dem Int. Berberchampionat am 20. Oktober in El Jadida, Marokko vor. Die Stuten erreichten mit der Gesamtpunktzahl 340,5 bzw. 337,5 sehr gute Ergebnisse in dem international stark besetztem Starterfeld der 4-8jährigen Stuten, die mit Gesamtnoten von 349,5 bis 335 beurteilt wurden. Auf dem Treffen der OMCB angeschlossenen Zuchtverbände und Züchter berichtete, ebenfalls auf dem Salon du Cheval in EL Jadida, Frau Dr. Barbara Wallner vom Institut für Tierzucht und Genetik der Vet. Univ. Wien über die ersten Ergebnisse einer Verwandtschaftsstudie, die in Zusammenarbeit mit dem VFZB erfolgte. Die Studie zeigt Verbindungen zu vielen anderen Rassen und den Erhalt vieler verschiedener Hengstlinien im Berberpferd auf. Auf dem Salon erklärten sich mehrere Züchter aus Europa und Afrika zur Teilnahme an der Studie bereit, die Untersuchungen könnten so ausgeweitet werden, um die väterliche Verwandtschaft des Berberpferdes und den Einfluss des Berberpferdes auf die Entstehung unserer Pferderassen umfassend aufzuklären.

VFZB-Zuchtbuch online, neue Satzung und Zuchtprogramme

Im Frühjahr 2018 wurde das gesamte VFZB-Zuchtbuch in Zusammenarbeit mit dem EDV-Dienstleister des VFZB, dem TG Verlag in Giessen, für die VFZB-Mitglieder zur Einsicht online gestellt werden. Neben der Sorec Zuchtorganisation in Marokko und dem Haras Nationaux in Frankreich stellt der VFZB damit als dritter Berber-Zuchtverband sein Zuchtbuch zur Einsicht zur Verfügung. Mit Genehmigung durch die Tierzuchtbehörde und Eintragung durch das Amtsgericht ist eine vollständige Neufassung der VFZB Satzung ab dem 1. November 2018 zudem verbindlich für alle Mitglieder. Die bisherige Zuchtbuchordnung wurde ersetzt durch Zuchtprogramme für jede einzelne Rasse. Diese Änderungen sind durch die Verordnung 2016/1012 der Europäischen Union erforderlich geworden, an deren Umsetzung der VFZB von Herbst 2017 bis Sommer 2018 intensiv gearbeitet hat. Der züchterische Tätigkeitsbereich des VFZB wurde zugleich erweitert, er umfasst ab dem 1. November 2018 neben Deutschland, die benachbarten Länder Österreich, Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Dänemark.

 

im Dezember 2018

Dr. Ines von Butler-Wemken