Berberhengst
Geboren 1992 gestorben 2024
Einer der berühmtesten Berberhengste unserer Zeit hat die Bühne verlassen.
Raisulih el Hadi, Stammhengst und Schulhengst der Hofreitschule Bückeburg, bewundert und geliebt von seiner Besitzerfamilie Krischke als auch der gesamten Berbergemeinschaft. Er hat sich verewigt in Filmen und Fernsehserien, als Star zahlreicher Fotos, Kalender und Auftritten vor großem Publikum, als Magnet der Hofreitschule Bückeburg mit eigenem Fanclub.
Er war einer, der alles konnte, „bis auf Steno und Stricken“. Die Kapriole unter dem Sattel im Tandem mit seinem Maestoso Amata als Vorderpferd ist genauso legendär wie seine
Sarabanden mit dem berühmten Mezair rückwärts, mit dem er die HopTop-Show-Plakatder Equitana ankündigte und die unglaublich viele Pferdemenschen auf der ganzen Welt zusammengeführt hat.
Sein Erbe sind die zahlreichen Töchter und Söhne, die seine Gene weitertragen.
Wenn ein Berberhengst unserer Zeit die Beschreibung der rassetypischen Stärken des Berbers, wie in den OMCB Richtlinien festgehalten, verkörpert, dann Raisulih el Hadi. Rittigkeit, Sanftheit, Genügsamkeit, Widerstandsfähigkeit und Ausdauer- die hat er sein ganzen Leben bewiesen. Noch im gesetzten Alter von 23 Jahren gewann er im Championat in Soltau die Hengstklasse.
Im hohen Alter von 31 Jahren hat er für den VFZB die neue Reitleistungsprüfung mit Bravour und Leichtigkeit vorgestellt und war noch bis kurz vor seinem Tod in den Shows der Hofreitschule zu bewundern. Sein dann doch recht plötzlicher Tod hat tausende Beleidsbekundungen aus der ganzen Welt ausgelöst. Er war ein Aushängeschild für seine Rasse.
Mehr als alle Worte zeigt das beigefügte berührende Video der Hofreitschule Bückeburg, welch eine Ausnahme-Erscheinung dieser großartige Berberhengst war:
Araber-Berberhengst
Originalimport aus Marokko
1995 -2023
Er ist der Grund warum ich zum Araber Berber gekommen bin.
Kenngelernt habe ich ihn kurz nach seiner Ankunft in Deutschland.
Ich war restlos beindruckt von diesem außergewöhnlichen Araber-Berberhengst. Was für ein Pferd. Erst 10 Jahre später kam er zu mir.
Manchmal muss man einfach warten können...
Petra Hübinger, Besitzerin von Guerrouane
Aber das sind nur Fakten. Guerrouane war viel mehr. Er war extrem rittig, das stellte er unter Beweis unter dem Westernsattel in den Disziplinen Trail, Horsemanship und EWU- Superhorse. Er nahm seine Reiter mit auf wunderbaren Wanderritten, sogar der Königsritt über die Alpen war mit ihm machbar. Er ist der Begründer der Araber-Berberzucht des Gestüts Guerrouane.
Sein Auftreten war immer ein Erlebnis. Er beeindruckte durch seine Farbe, sein Exterieur und seinen unfassbar guten Charakter, der sich in all seinen Kindern und Enkeln widerspiegelt.
Er hat uns ein reiches Erbe hinterlassen. In jeder Tochter, jedem Sohn und Enkel finden wir immer auch einen Teil dieses großartigen Hengstes.
Der VFZB-Elitehengst T-NAMOUR ist im Alter von 27 Jahren in seinem Geburts- und Heimatstall, dem Berberhof in Langerwehe gestorben. Der VFZB e.V. erinnert an seinen Elitehengst und an einen herausragenden Werbeträger für die Zucht des Araber-Berberpferdes. Über den Vater LADJAHR, einem Berberhengst aus dem Staatsgestüt Tiaret führt T-Namour auf der Vater- und der Mutterseite über mehrere Generationen registrierte Algerische Berberpferde.
Die Mutter von T-Namour ist die Araber-Berberstute NAVAH, eine in Frankreich von der damaligen OMCB Zuchtkommission mit „ITI, 50% AV“ registrierte Araber-Berberstute ohne aufgezeichnete Abstammung.
2003 wird T-NAMOUR von der Familie Groß-Heitfeld zur VFZB-Körung und Reitprüfung vorgestellt und erhält dabei überragende Beurteilung. VFZB e.V. Prämienklasse I mit der Körnote 8.0 und ebenfalls Gesamtnote 8.0 in der Rittigkeitsprüfung.
Er wird nicht nur das bevorzugte Reitpferd von Iris Groß-Heitfeld, sondern begründet zugleich auch die Stammpferdezucht auf dem Berberhof. Mit T-NAMOUR wird das Araber-Berberpferd so auch einem größeren Kreis in Deutschland bekannt gemacht. Iris Groß-Heitfeld, Herbert Rövenich und Tochter Sara Vitoul geb. Groß-Heitfeld scheuen mit regelmäßigen Teilnahmen auf den VFZB-Berbertreffen hierzu keine Mühen. Im VFZB Zuchtbuch sind 10 Nachkommen von T-NAMOUR registriert. Es ist eine zwar kleine aber dafür besonders qualitätsvolle Stammzucht die in Langerwehe so begründet wird. Zwei Nachkommen haben die VFZB e.V. Stuten- und Wallachleistungsprüfung erfolgreich absolviert. Staatsprämienstute ISHARA (31.25% AV) von T-Namour und der VARASHI beindruckt in 2012 als erst 3jährige auf dem Berbertreffen in Lindlar bereits mit überragender Typnote und Bewegungsleistung. Und T-Namour selbst, anlässlich der „Grünen Woche“ im Januar 2016 in Berlin zeigte der bereits 22jährige unter Iris Groß-Heitfeld welch Bewegungsvermögen und welch Freude an der Präsentation noch in ihm steckt. Wer T-NAMOUR und Nachkommen so gesehen hat, ist zweifellos zugleich auch von dem Araber-Berberpferd überzeugt.
Im Jahre 2010 hielt er Einzug in Langerwehe auf dem Berberhof.
2013 machten wir den Versuch in erneut zur Körung vorzustellen.
Tarek präsentiert sich der Kommission als „Weit überdurchschnittlich im Exterieur Zuchtziel des Berberpferdes liegender, typgerechter Althengst. Präsentiert sich in beeindruckend guter Kondition stets gehorsam und sehr gelassen. Im Bewegungsablauf sehr gut in allen drei Gangarten stets taktrein und balanciert.“
Er steigt mit einer Gesamtnote von 8,15 in die Prämienklasse 1 auf.
Im Zuchtbuch des VFZB ist er mit 16 Nachkommen aus 9 verschiedenen Stuten vertreten, darunter die Elite-und Leistungsstute „Darb at Tabbana“ aus der Zucht vom Berberhof.
Berber Hengst
1988 - 2017
ITI (DZA)
Gemeinsam mit Familie Pöppel bedauert der VFZB e.V. sehr den Abgang von VFZB-Elitehengst NAIM im November 2017.
Mit NAIM haben die Freunde und Züchter des Berberpferdes e.V. einen Gründerhengst ihrer ersten Zucht-Generation verloren.
Der Berberhengst NAIM wurde in Algerien von Mohamed Saadaui in Ain Mesbah, am Stadtrand von Tiaret, gezogen und dort mit Geburtsjahr 1988 von der ONDEEC Rassekommission in das Berberzuchtbuch aufgenommen.
Über Frankreich kommt der Fuchshengst dann nach Niedersachsen auf das Gestüt AL SUHUR und in den Besitz von Familie Pöppel.
Im Mai 1994 wird NAIM von Eckehard Pöppel auf der VFZB-Hengstkörung mit Prämienvergabe vorgestellt. Nach den Gründerhengsten JIHAL und LORTASSE erreicht NAIM dort die Klassifizierung in Prämienklasse I. Der Berberhengst wird zugleich mit einer Widerristhöhe von 159 cm und einem Röhrbeinumfang von 22 cm eingetragen.
In den nachfolgenden Jahren folgen zahlreiche erfolgreiche Vorstellungen auf Berbertreffen und Championaten und über 23 Jahre, von 1995 einschließlich 2017, ein besonders erfolgreicher Zuchteinsatz. So sind im VFZB e.V. Zuchtbuch bis heute 20 Nachkommen von NAIM, darunter zehn Nachkommen gezogen im Gestüt AL SUHUR, registriert. 14 Töchter und sechs Söhne hat NAIM bis 2017 gebracht.
Als ausgesprochener Stutenvererber stellt NAIM mit der ersten Tochter VASCARA geb. 1996 auf dem Berbertreffen 1999 in Trippstadt bis heute insgesamt acht Töchter, die eine Beurteilung zur Eintragung in das Stutbuch I des VFZB e.V. erreicht haben. Im Durchschnitt mit 156,7 cm Widerristhöhe (152cm-159cm) und überdurchschnittlicher Beurteilung für Bewegung, gibt Naim sein genetisches Potential an die Töchter weiter.
In 2012 reisen drei Töchter des NAIM, ADIYAT AL SUHUR, DJEBELL AL SUHUR und GHRISSE AL SUHUR zum ersten Internationalen Championat der Berberpferde nach El Jadida/ Marokko. Sie erhalten dort viel Beachtung und gute Platzierungen, an der Spitze GHRISSE AL SUHUR, die in der Klasse 4-8 jährige Stuten den dritten Platz erreicht.
2015 erhält NAIM mit seiner Eigen- und Nachkommenleistung dann die Prämierung VFZB-Elitehengst. Zweifellos eine Anerkennung auch für die erfolgreiche Berberpferdezucht der Familie Eckehard Pöppel.
Berber Hengst
1995 - 2018
von Jihal (DZA) aus der Islaka (DZA)
„….. kennst du unseren Neuzugang eigentlich schon?“
Boxen Tür auf, ein kleiner Schubs und schon stand ich vor diesem Traum in Weiß. Schopfhaare bis zu Nüstern, Mähne bis zur Schulter, Fellfarbe Silber Perlmutt.
Himmel war ich beeindruckt von diesem Typ!!
Dann fing er an mich abzuchecken, von den Fußspitzen bis zum Kopf. Als er mir sanft in Nacken atmete, war es bereits um mich geschehen. Ich war schockverliebt.
Niemals wollte ich einen Hengst besitzen. Dem fühlte ich mich nicht gewachsen. Aber Uhab ließ mir keine Wahl. Meine sämtlichen Ersparnisse wurden mobilisiert, den Haussegen kurzfristig auf schräg gestellt…... warum um Gottes Willen einen Hengst?? Egal, in dem Zustand der Verliebtheit ist man für Argumente unzugänglich.
Und so wurde dieses Traumpferd meiner.
Er wohnte bei uns Zuhause, hinter dem Garten mit Stall und Wiesen, bekam, weil Hengst alleine ja blöd ist, eine schöne Berberstute zur Gesellschaft.
Ladhjana al Mansour und Uhab zeugten drei Fohlen zusammen. Halfar, Inci und Jade von der Sonnenwiese.
Ladhjana führte ein strenges Regime, auch mit Uhab. Er durfte die Fohlen die ersten drei Tage nur aus der Ferne ansehen. Bei der ersten Gelegenheit schnappte er sich aber die Fohlen und inhalierte ihren Geruch, ab dann war er die beste Mama der Welt. Zum Trinken gingen sie zu Ladhjana. Zum Liebhaben, Spielen oder Piesacken zu Uhab. Er ließ sich alles gefallen, er war so eine sanfte Seele.
Nie fühlte ich mich sicherer als mit Uhab.
Ausreiten allein oder auch mit anderen Pferden, kein Problem. Ausreiten mit Stuten, machbar. Reithalle voll, für Uhab in Ordnung. Und er war so schön zu reiten. Für mich wie ein großes Sofa mit Troddeln, wenn er mich im Galopp durch die Landschaft trug. Die Mähne schlug über meine Hände zusammen, ich habe es so geliebt.
Halfar, Inci und Jade wurden bei Ihrer Stutbuch Eintragung hervorragend bewertet.
Halfar GN, Inci GN, VFZB Leistungsstute und Staatprämienstute Jade GN, 2017 Vize Europameisterin der Berberstuten in Heidenrod
Uhab wurde 2015 der Titel VFZB Elite Hengst verliehen.
Verlassen hat er uns viel zu früh, mit 23 Jahren. Aber er lebt in seinen Nachfahren und in meinem Herzen weiter.